Ende der 80er Jahre, knapp 200 Jahre nach Hahnemanns Entdeckung, zeigte sich, dass die wachsende Zahl an Arzneien (mehr als 5000) so riesig geworden ist, dass sich die HomöopathInnen im Praxisalltag Systematisierung wünschten. So kam es ab Anfang der 90 Jahre in Indien und Europa zu Initiativen, die die Zusammenhänge, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Arzneien erforschten. In den folgenden 30 Jahren entwickelten sich verschiedene Wege der Anamneseführung und Mittelwahl, die die Arbeit erleichtern.
Es wurde erkannt, dass Arzneien nach dem Ursprung ihrer Grundsubstanz, also dem Reich - Pflanze, Tier, Mineral - kategorisiert werden können.
JAN SCHOLTEN (Chemiker und homöopathischer Arzt) war einer von denen, die die Homöopathie Anfang der 90er Jahre revolutioniert haben.
Er machte die Entdeckung, dass mineralische oder metallische Arzneien, die im Periodensystem in der selben Reihe oder Spalte zu finden sind, sich ähneln. Sie haben Gemeinsamkeiten, nicht nur im Bezug auf ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften, sondern auch auf körperliche und geistige Symptome, die sie erzeugen bzw. behandeln können.
Außerdem ordnete er die 7 Reihen des Periodensystems mit ihren Themen den verschiedenen Entwicklungsphasen des Menschen zu:
1. Reihe - Empfängnis
2. Reihe - Schwangerschaft und Geburt
3. Reihe - Ego-Entwicklung - Kleinkind bis Teenager
4. Reihe - Sicherheit/ Arbeit - Erwachsener
5. Reihe - Kreativität/ Ausbrechen - Forscher/ Performer
6. Reihe - Macht - höheres Alter
7. Reihe - Zerfall - Lebensende
"Wie erlebt die Person ihre Welt und wie bewältigt sie Stress?".
RAJAN SANKARAN und andere HomöopathInnen erkannten, dass ein Mensch, der eine pflanzliche Arznei benötigt, seine Welt anders erlebt, als jemand, der von einer tierischen oder mineralischen Arznei profitiert.
Durch Entschlüsseln der Beschreibungen der Person ist es so oft zielgenauer möglich, ein ganzheitlich in der Tiefe balancierendes Mittel zu finden.
Sankaran nahm sich analog zu Scholten fast zeitgleich die Systematisierung der Pflanzenarzneien anhand ihrer botanischen Familien vor. Er fand die Essenz der Pflanzenempfindungen der jeweiligen Pflanzenfamilie.
MAP steht für Mineral, Animal (Tier), Plant (Pflanze). BHAWISHA UND SHACHINDRA JOSHI (homöopathische Ärzte) haben damit den Bezug zu den Reichen aufgegriffen.
Sie erweiterten Scholtens Arbeit im Bezug auf das Periodensystem. Sie gehen davon aus, dass die Entwicklungsphasen, die Scholten auf den Menschen bezogen hat, universell gültig sind. Alles was sich im Universum befindet, unterliegt laut den Joshis diesem Prinzip der Entwicklung. Sie haben sich in den letzten 20 Jahren vor allem der Kategorisierung der tierischen Arzneien anhand des Periodensystems zugewendet.
Unter diesem Link finden Sie verschiedene kostenfreie, englischsprachige Webinare der Joshis, in denen sie das MAP-System, die Arbeit mit dem Periodensystem und anderes erläutern.